Top 100 Rechtschreibfehler - Richtige Schreibweise von 'eigentlich'

Häufige Rechtschreibfehler - eigentlich


"Eigentlich" ist ein Wort, das im alltäglichen Sprachgebrauch regelmäßig auftaucht und jeder verwendet. Gerade deshalb wiegt die falsche Schreibung als grober Rechtschreibfehler. Im Folgenden sind die korrekte und die weit verbreitete inkorrekte Schreibweise angeführt:

eigentlich
eigendlich

Das Wort "eigentlich" wird abhängig von der jeweiligen grammatikalischen Konstruktion eines Satzes als Adjektiv oder Adverb verwendet, kann aber auch einen sogenannten Partikel, das heißt ein Signalwort darstellen, um eine gesprochene Aussage lebendiger zu gestalten. Seinen Ursprung hat 'eigentlich' mittelhochdeutschen Verb "eigen", dessen Bedeutung mit den heute verwendeten Verben "besitzen" oder "haben" vergleichbar ist. "Eigentlich" als dessen Adjektiv-Form ist im modernen Sprachgebrauch ein äußerst beliebtes Wort, das als Synonym für "ursprünglich", "genau genommen", "wirklich", "tatsächlich", "faktisch" oder "echt" verwendet wird. So kann man eigentlich in nahezu allen Sätzen ein "eigentlich" unterbringen, ohne dass dieses den Sinn der Aussage verfremden würde. Beispielsweise funktioniert der Satz "Eigentlich wollte ich noch schnell zum Bäcker gehen." genauso wie: "Ich wollte noch schnell zum Bäcker gehen."

Neben seiner weit verbreiteten Funktion als Partikel kann "eigentlich" aber auch im Sinne der Echtheit einer Tatsache als Adjektiv gebraucht werden, wie zum Beispiel folgender Satz verdeutlicht: "Ihr eigentliches Ziel war es, einen reichen Mann zu heiraten." Diese Aussage impliziert, dass die besagte Frau andere Motivationen vortäuschte, als sie wiederholt in Luxushotels übernachtete. Im Kontext der "Echtheit" wird das Wort "eigentlich" sogar als mathematischer Begriff verwendet. Die substantivierte Form "Eigentlichkeit" definiert in unterschiedlichen Fachgebieten den ursprünglichen Zustand eines analysierten Gegenstands oder Faktums.

Aussprache von 'eigentlich':

Zur falschen Schreibweise "eigendlich" werden viele Menschen verleitet, weil ähnlich klingende Adjektive wie etwa "morgendlich" oder "jugendlich" mit einem weichen "d" geschrieben werden. Diese Wörter sind jedoch eher die Ausnahme, da im Falle einer Umformung zu einem Adjektiv aus dem Suffix "-ich" immer ein sogenanntes "Fugen-t" eingefügt wird. So heißt es neben "eigentlich" beispielsweise auch "wesentlich", "namentlich" oder "wissentlich". In diesen Wörtern klingt jedoch das "t" nicht immer klar als solches und kann deshalb leicht als weiches "d" verstanden werden. Das "Fugen-d" taucht hingegen nur in einem einzigen Wort, nämlich "morgendlich" auf.

Beispiele zur richtigen Anwendung
  • Eigentlich wollte ich keine Zigaretten mehr rauchen.
  • (...), die eigentlich für etwas anderes bestimmt sind.
  • Das war eigentlich nicht der Plan.
Synonyme: eigentlich
  • im Grunde, sozusagen, an sich, quasi