Top 100 Rechtschreibfehler - Richtige Schreibweise von 'gar nicht'

Häufige Rechtschreibfehler - gar nicht


Als einer der hartnäckigsten Rechtschreibfehler der deutschen Sprache hält sich die inkorrekte Schreibweise des Ausdrucks "gar nicht". Im Folgenden sind die richtige und die falsche orthografische Formulierung angeführt:

gar nicht
garnicht

Das Wörtchen "gar" stammt ursprünglich aus dem Mittelhochdeutschen und ist in seiner Bedeutung verschiedenen Adverbien und Adjektiven wie "überhaupt", "ganz", "viel", "ziemlich", "allzu" oder "vollständig" ähnlich. In Verbindung mit "nicht", "nichts" oder "kein" besitzt das äußerst flexible "gar" daher eine Wirkung, die den Sinn der Worte, mit denen es in Kombination gesetzt wird, verstärkt. Im Zusammenhang mit der Zubereitung von Speisen wird "gar" als Adverb verwendet und bezeichnet Gerichte oder Lebensmittel, die "durchgekocht", "fertig" oder zum Essen bereit sind. "Gar" ist ein sehr altes Wort und wurde in vergangenen Jahrhunderten auch in anderem Kontext gerne verwendet. So wurde etwas in Gedichten, Reimen, Kinder- und Märchenbüchern oder Liedtexten als "gar" lustig, fröhlich oder traurig bezeichnet, wenn die Stimmung der beschriebenen Handlung besonders hervorgehoben werden sollte. In diesem Zusammenhang wird "gar" jedoch heute kaum mehr verwendet, da es gar zu altmodisch klingt.

Berücksichtigt man jedoch, dass "gar nicht" als Synonym von "überhaupt nicht" eingesetzt werden kann, lässt sich der grobe Rechtschreibfehler des zusammengeschriebenen "garnicht" möglicherweise konsequent vermeiden. Im Gegensatz zu "garnicht" fällt es nämlich den wenigsten Menschen ein, an dessen Stelle ein zusammengeschriebenes "überhauptnicht" zu setzen. Im Gegensatz zu "überhaupt" erscheint das kurze "gar" jedoch vielen Menschen als ein unvollständiges Wort, das nicht für sich stehen sollte. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass "gar" in modernen Texten gar zu selten in Verbindung mit ausdrucksstarken Adjektiven auftaucht.

Wer "garnicht" schreibt, ist ein "Garnichts":

Im Gegensatz zum groben Rechtschreibfehler im Wort "garnicht", das tatsächlich gar nichts bedeutet, besitzt das Substantiv "Garnichts" durchaus einen Sinn. Als "Garnichts" wird gemeinhin ein Mensch bezeichnet, der als "Versager" oder eine unbedeutende Person diese abwertende Beschreibung verdient. Neben der allgemein bekannten Eselsbrücke, nämlich der Regel, dass man "gar nicht" gar nicht als ein Wort schreiben darf, kann vielleicht auch die Bedeutung von "Garnichts" dabei helfen, nicht als "Versager" auf dem Gebiet der deutschen Rechtschreibung in die Falle des "garnicht" zu tappen.

Beispiele zur richtigen Anwendung
  • Das passt mir so gar nicht.
  • Ohne meinen Mann ist diese Option auch gar nicht in Erwägung zu ziehen.
  • Was soll ich getan haben? Daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern.
Synonyme: gar nicht
  • keinesfalls, nicht, niemals, auf keinen Fall