Top 100 Rechtschreibfehler - Richtige Schreibweise von 'Porträt'

Häufige Rechtschreibfehler - Porträt


Das Substantiv "Porträt" bezeichnet die bildnerische, literarische oder musikalische Darstellung einer Person und stammt ursprünglich aus der französischen Sprache. Die in der Rechtschreibreform des Jahres 1996 festgelegte neue Schreibweise dieses Wortes führt wegen seiner unveränderten Aussprache oft zu Verwirrung und daher fälschlicherweise zur Beibehaltung der veralteten Form. Dies sind die korrekte und die inkorrekte Schreibweise des Begriffs:

Porträt
Portrait

Das lateinische Verb "protrahere" bedeutet übersetzt etwa "hervorbringen" oder "herausziehen". Daraus leitete sich im 17. Jahrhundert das altfranzösische Wort "portraire" ab, das die Verben "entwerfen" oder "darstellen" bezeichnete. Das aus diesem Verb entwickelte Nomen "Portrait", das sich neben der deutschen Sprache auch im Englischen allmählich als allgemein gebräuchliches Wort durchsetzte, bezeichnete daher ein Kunstwerk, das die Essenz eines Menschen in bildhafter Darstellung ans Licht brachte.

Neben einem Gemälde, das entweder den Kopf oder den ganzen Körper einer Person zeigt, können im Deutschen auch ein Foto, eine Skulptur und eine geschriebene kurze Biographie als ein "Porträt" bezeichnet werden. Im Zuge der Rechtschreibreform des Jahres 1996 wurde aus dem vom Französischen übernommenen "Portrait" das eingedeutschte Wort "Porträt". "Portrait" gilt seither als die veraltete Form und daher entgegen der Annahme vieler Menschen als inkorrekt.

Grammatik und Plural:

Die Eindeutschung von "Portrait" zugunsten des leichter zu gebrauchenden Wortes "Porträt" wurde nicht konsequent vollzogen, was bisweilen über die richtige Schreibweise hinwegtäuschen kann. Die Aussprache des französischen Wortes mit dem stummen "t" am Ende wurde nämlich auch im Deutschen beibehalten. Deshalb wurde aus dem Originalwort "Portrait" das französisch klingende, jedoch mehr oder minder deutsch geschriebene Wort "Porträt". Selbst im Substantiv "Porträtmalerei" bleibt das "t" stumm und behält dadurch seine ursprüngliche Melodie. Lediglich im dazugehörigen Verb "porträtieren" wird das "t" ausgesprochen. Durch diese unvollständige Eindeutschung des Wortes meinen viele Menschen weiterhin, die französische Schreibweise sei korrekt.

Beispiele zur richtigen Anwendung
  • Da hast du aber ein schönes Porträt gemalt.
  • Auf dieser Zeichnung ist das Porträt von Ludwig XII. zu sehen.
  • Für die Kunstmappe werden von euch ein Leistungsnachweis und ein Porträt benötigt.
Synonyme: Porträt
Wer das Verwirrspiel um "Porträt" und "Portrait" umgehen möchte, kann statt dieses Wortes je nach Sinn des Satzes auch "Bildnis" oder "Gemälde" verwenden. Das Wort "Konterfei" ist zwar ebenso veraltet wie "Porträt", wenn nicht sogar noch wesentlich unzeitgemäßer, dafür aber auf jeden Fall orthographisch korrekt:
  • Abbild, Bildnis, Gemälde, Konterfei